Verbindung von Windows 10 Home zu SAT-Receiver ohne Heimnetzgruppe

Begonnen von Reiner, Dezember 08, 2019, 16:20:25

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Reiner

Hallo,

ich habe meinen PC (i7 2600 8-core @ 3 GHz, 16GB RAM) von Windows 7 Home Premium 64-Bit auf Windows 10 Home unter Verwendung der vorhandenen Konfiguration upgegraded.
Alle Programme funktionieren.

Das einzige was ich nicht zum Laufen bringe ist die Verbindung zum Aufnahmeverzeichnis meines SAT-Receivers Atevio AV-7500 HD PVR.

Das Verzeichnisformat ist JFS.
Die GUI ist noch die ursprüngliche Ausführung von ATEVIO (OHNE TitanNit) mit den aktuellen Updates (Bootloader 6.00, Firmware vom 3.05.2013 FAC.Atemio.AM7500.v2.11.34).
Die Verbindung zwischen SAT-Receiver und PC erfolgt über einen TP-Link PowerLAN-Adapter (TP-Link TL-WPA8730) und hat unter Windows 7 einwandfrei funktioniert (auch Lesen/Schreiben/Umbenennen von Verzeichnissen und Dateien).

Auf dem PC ist die Unterstützung für die SMB 1.0/CIFS-Dateifreigage aktiviert.

Im Windows Explorer (über eine Explorer-Verknüpfung zur IP-Adresse) sehe ich das root-Verzeichnis und die vorhandenen Anschlüsse (HDD, IMG, NET, USB 1 - 3).
Das Verzeichnis mit den Aufnahmen liegt unter HDD (HDD\Recordings).

Beim Auswählen des Verzeichnisses "Recordings" tritt dann die folgende Fehlermeldung auf:
"Auf \\192.x.y.z\storage\HDD\Recordings kann nicht zugegriffen werden. Sie haben eventuell keine Berechtigung, diese Netzwerkressource zu verwenden. Wenden Sie sich an den Administrator des Servers, um herauszufinden, ob Sie über Berechtigungen verfügen.
Der angegebene Server kann den angeforderten Vorgang nicht ausführen."

Mir ist bekannt, dass die Heimnetzgruppe deinstalliert wurde (Meldung bei der Installation von Windows 10).
Ich komme jedoch auf den SAT-Receiver, sonst würde ich die Verzeichnisse im root-Verzeichnis und die USB-Anschlüsse nicht sehen.
Ich kann auch vom PC aus Dateien im Verzeichnis "HDD" ansehen, umbenennen und hineinkopieren.
Sobald ich auf ein Verzeichnis mit Filmdateien klicke kommt jedoch die obige Fehlermeldung.

In den Filmnamen sind keine Sonderzeichen enthalten.
An den Berechtigungen der Verzeichnisse habe ich nichts geändert, und ich wüsste auch nicht wie.

Ich habe testhalber ein Verzeichnis vom PC aus (!) auf dem SAT-Receiver angelegt und den Namen "Test" gegeben.
Dann habe ich vom SAT-Receiver aus einen Film (bestehend aus den Dateitypen 1 x *.TS + 1 x *.TS1 + 1 x *.IDX + 1 x *.RAP) in das Verzeichnis verschoben, und ich konnte dann NICHT mehr vom PC aus auf das Verzeichnis zugreifen.
Dann habe ich den Film vom SAT-Receiver aus wieder aus dem Verzeichnis heraus in des übergeordnete Verzeichnis verschoben, und ich konnte vom PC aus wieder das Verzeichnis öffnen!!

Für mich sieht es deshalb so aus, als ob abhängig vom Verzeichnisinhalt der Zugriff vom PC aus möglich ist oder blockiert wird.

Außerdem habe ich versuchshalber eine neue Verknüpfung unter Windows 10 (statt die vorhandene vom Windows 7) erstellt, aber leider mit dem gleichen Ergebnis.

Ich habe auch versuchsweise einen Eintrag für ungeschützten Zugriff (also ohne Name + Kennwort) in die Registry eingetragen, jedoch ohne Erfolg und danach wieder entfernt.

Mir ist klar, dass die Ursache hier vermutlich beim Windows 10 liegt (weil schließlich alles bei Windows 7 noch geklappt hat) und nicht beim SAT-Receiver.
Ich hoffe trotzdem, dass bereits jemand ein ähnliches Problem im Zusammenhang mit Windows 10 behoben hat und mir eine Lösung mitteilen kann.
Es gibt bestimmt etliche Benutzer, die einen SAT-Receiver mit Linux-Betriebssystem und Windows 10 verbunden haben und ähnliche Probleme hatten.

Jegliche Hilfe wäre schön.
Momentan behelfe ich mir mit USB-Sticks für die neuen Aufnahmen, aber das ist auf Dauer wirklich lästig ...

Schönen Sonntag

Reiner

Mam

also das Problem ist, wie Du schon richtig erkannst hast, auf der Windows Seite.
Mit W10 hat Microsoft SMB3 eingeführt, ein verbessertes Fileprotokoll (ok, über "verbessert" lässt sich herrlich diskutieren, sagen wir mal "verändert").

Das alte SAMBA auf Deinem Receiver kommt da nicht mehr mit und schreit nach einem Update. Ausserdem sind jetzt LEERE Kennwörter im Netz NICHT MEHR ERLAUBT. (ich tippe mal, DAS wird Dein Problem sein).

die SMB1.0 Unterstützung bei Windows zu installieren, ist grundsätzlich der richtige Gedanke, nur leider auf der falschen Seite des Bettes in Deinem Fall. Dein Windows ist nur Klient, der Fileserver ist der Receiver.

Leider bin ich nicht so richtig im Bilde, was bei der Home Edition so alles kastriert ist (da ich immer mit Domänen arbeite, und Home diese gar nicht bedient, kam mir so ein Teil niemals unter bislang), aber grundsätzlich solltest Du darauf achten, dass die Namen der Arbeitsgruppen überall identisch sind (früher wurde dafür durch die Heimnetzgruppe automatisch gesorgt, der Job kommt nun Dir von Hand zu), und auch überall dieselben Benutzer und Passwörter exisistieren.

Zur Sicherheit geh mal in Systemsteuerung\Alle Systemsteuerungselemente\Anmeldeinformationsverwaltung (oder Einstellungen, nach "netzwerk anmeldung" suchen lassen.) Dort kannst Du eine Verbindung für Deinen Receiver hinterlegen mit eigenem Benutzer/Kennwort. Diese Einstellungen werden dann genommen, wenn Du das nächste Mal auf den Receiver zugreifst. Sie haben NICHTS mit Deiner Windows Anmeldung zu tun, Du kannst frei das benutzen, was der Receiver gerne hätte.
Aber Achtung! Da ist eine kleine Falle eingebaut. Wenn Du hier einen neuen Eintrag anlegst, wird zwischendurch schon einen Verbindung aufgebaut, mit Deinen ALTEN Daten. Die geht natürlich in die Hose, damit die neuen Einstellungen wirken, musst Du die Windows Kiste einmal neu booten (aber nur einmal, wenn die Einstellungen dann auch nicht funktionieren, wird KEINE Verbindung mehr aufgebaut, Du kannst dann also einfach ändern, rumprobieren, bis es endlich klappt).

Eigentlich sollte es danach wieder funktionieren...

Hier ein Beispiel mit meinem Receiver:

Oldman13

Man kann herausfinden welche SMB-Versionen in einem Netzwerk aktiv sind.
In Englisch: Type cmd, run it as administrator. type in DOS-Window: powershell Get-SmbConnection
Notwendig ist, dass gerade davor eine Verbindung gemacht ist mit den Geräten, sodass diese sich nicht im Schlaf-Modus befinden.

Mit SMB1 (bei mir v1.5) und \\192.x.y.z\storage\HDD\Recordings muss die Verbindung kein Problem sein.
Mit höheren SMB-Versionen muss man irgendwo im Satelliten Empfänger eine Benutzerkennung und ein Password definieren können.


Reiner

Hallo,

jetzt wird es schwierig ...

Es ist lt. Powershell tatsächlich SMB V1.5

D. h. es müsste eigentlich funktionieren.

Benutzername und Kennwort sind beim SAT-Receiver und bei Windows 10 identisch.

Ich habe allerdings Sonderzeichen im Kennwort, und ich weiß nicht sicher ob diese (vom ASCII-Code) identisch sind.

Ich kann auch nicht sonderlich viel im SAT-Receiver einrichten, nur Medien-Server und Proxy-Server.
Den Medien-Server müsste ich manuell starten und laufen lassen, und der will dann auf Windows-Verzeichnis zugreifen (also der umgekehrte Weg, wenn ich Dateien vom Windows-PC verwenden auf dem SAT-Receiver verwenden möchte - bringt mich hier also auch nicht viel weiter).

Im Proxy-Server sind Name und Kennwort identisch, dort kann ich allerdings auch einen Servernamen eintragen.
Den habe ich (mangels Domäne) nicht im Windows 10 Home, dort steht noch die frühere Heimnetz-Gruppe.

Was sollte ich dann als Servernamen eintragen??

Schönen Abend

Reiner

Mam

Zitat von: Reiner am Dezember 10, 2019, 21:01:53
Im Proxy-Server sind Name und Kennwort identisch, dort kann ich allerdings auch einen Servernamen eintragen.
Den habe ich (mangels Domäne) nicht im Windows 10 Home, dort steht noch die frühere Heimnetz-Gruppe.

Was zum Teufel soll ein "Proxy Server" in dem ganzen Aufbau??? Ein Proxy Server leitet HTTP Anfragen zentral weiter, mit SMB Zugriffen hat er absolut nix zu tun.

Wichtig ist, dass alle Geräte in der selben ARBEITSGRUPPE sind, erst dann kommen Benutzernamen und Passwörter zum Tragen.
Meist ist nach Grundinstallation die triviale Gruppe "WORKGROUP" voreingestellt, aber das solltest Du überprüfen.

Auch macht mich an Deinen Aussagen etwas stutzig, dass der Receiver früher in der Heimnetzgruppe gewesen sein soll. Das geht eigentlich gar nicht, diese kranke Heimnetzkram hat keinerlei Fremdgeräte erlaubt. Also irgendwas stimmt da nicht...

Überarbeite das alles bitte noch mal detailliert und geh noch mal in Dich...

Oldman13

Man muss in Windows ein Public Network benutzen. Hast Du das?

Mam

Zitat von: Oldman13 am Dezember 11, 2019, 09:32:53
Man muss in Windows ein Public Network benutzen. Hast Du das?
Arrrggghhh!  ???

Im Gegenteil! Wenn Du "öffentlich" einstellst, sind Zugriffe auf Dateien vom Firewall her gesperrt!
Das Netzwerk muss auf "privat" stehen, sonst kannst Du es vergessen (oder Firewall ganz aus, was aber keine wirklich gute Idee ist).

Oldman13

Mein Desktop PC ist standard auf Public Network. Andere Geräte haben keinen Zugriff auf meinem PC, aber mein PC hat ohne Probleme Zugriff auf meinem Satelliten Empfänger und anderen Geräte  im Netzwerk.

Mam

Zitat von: Oldman13 am Dezember 11, 2019, 18:01:26
Mein Desktop PC ist standard auf Public Network. Andere Geräte haben keinen Zugriff auf meinem PC, aber mein PC hat ohne Probleme Zugriff auf meinem Satelliten Empfänger und anderen Geräte  im Netzwerk.
Ja, mag in Deiner antiquierten Umgebung vielleicht noch möglich sein, heutzutage geht das so aber nicht mehr.
Gewöhnt euch diese Unsitte gar nicht erst mal an, damit ist Schluss, aus diesem Grunde gibt es auch kein "Heimnetz" mehr seit Windows 10.

Also macht es lieber gleich richtig, sonst bestraft euch das nächste Update...

Oldman13

Ich habe noch einmal gelesen was Du sagst ueber dem Verzeichnis Test, und jetzt vermute ich dass es hier kein Netzwerk Problem gibt, aber dass das Problem etwas zu tun hat mit DRM sicherheit (Kopieer Verbot Aufnahmen).

Reiner

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

@Oldman: Eine Unterbindung von bestimmten Dateiendungen (File Specification) vermute ich eben auch, weil ich im root-Verzeichnis wirklich ALLE Verzeichnisse und Dateien angezeigt bekomme.
Dann wäre der Mechanismus aber im Windows 10 neu im Vergleich zu Windows 7, und dessen Einstellungen suche ich immer noch.

Ich habe heute nochmal probiert, die Server- und Netzwerkkennungen (Name, Passwort und Server) so einzutragen, dass sie stimmen.

Im Windows 10 wird als Arbeitsgruppe der Default-Name WORKGROUP angezeigt.
In SAT-Receiver steht unter \etc\Samba in der cfg-Datei der gleiche Name drin (jedoch klein geschrieben).

Der Arbeitsgruppenname wird jedoch nicht im Windows-Explorer angezeigt (zumindest finde ich ihn nicht).
Dort finde ich nur den PC-Namen im Netzwerk.
Den habe ich auch im SAT-Receiver als Servername probiert, jedoch erfolglos (auch mit Groß- und Kleinschreibung wegen Linux).

Wie bereits geschildert kann bei dem Gerät sehr wenig konfiguriert werden, und unter Windows 7 war dies auch nicht nötig. Es hat einfach funktioniert, ohne größere Probleme (abgesehen von gelegentlich anderen IP-Adressen wegen meinem PowerLAN-Adapter, aber das hat weder mit dem PC noch mit dem SAT-Receiver etwas zu tun).

Ich stelle mal die Bilder rein, auf denen ich etwas einstellen kann.
Die Netzwerkeinstellungen sind selbsterklärend und korrekt (sonst käme ich auch nicht auf das root-Verzeichnis).
Den Proxy-Server und den Medien-Server habe ich vorher nicht benötigt.


Ich glaube jedoch nach wie vor nicht, dass die Ursache im SAT-Receiver liegt, sondern in den Unterschieden zwischen Windows 7 und Windows 10.

Mich wundert es nur, dass ich trotz intensiver und wochenlanger Suche keine Lösungsvorschläge gefunden habe, die auch funktionieren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige mit Zugriffsproblemen bei Windows 10 <=> (Linux-)SAT-Receiver bin.

Die generischen Anmeldeinformationen von MAM habe ich auch schon probiert, ohne Erfolg :(

Ich weiß langsam nicht mehr weiter :/

Schönen Sonntag

Reiner

ErichV

Welche Antiviren-Software/Firewall verwendest du unter Windows 10?
1 x Humax ESD-160S, 1x TechniSat TechniBox S4, 2x TechniSat Skystar USB 2 HD CI, Nvidia Shield TV Media Streaming Player, TS Doctor 4.0.37, DVBViewer Pro 7.2.5.0 mit DVBViewer Media Server 3.2.5.0

Mam

Also, nochmal zurück auf Anfang  ;D
Beim Sat Receiver findest Du die Einstellungen wohl unter /etc/samba/* (smb.conf ist die Hauptdatei, aber bei mir wird dann noch reichlich included).

Da steht dann als Wichtigstes drin
root@vuultimo4k:~# cat /etc/samba/distro/smb-global.conf
[global]
        workgroup = WORKGROUP
        security = USER
        map to guest = Bad User
        min receivefile size = 16384

Wobei hier "workgroup" und "security" wichtig sind. Workgroup muss mit der von Windows übereinstimmen, Security=USER legt fest, dass die lokale Benutzerdatenbank des SAT Receivers gültig ist (also wohl immer der Herr "root").
und bei den Freigaben finden wir:
root@vuultimo4k:~# cat /etc/samba/distro/smb-shares.conf
[Root]
        comment = Everything - take care!
        path = /
        guest ok = yes
        read only = no
        valid users = root
        admin users = root
        force create mode = 600
        force directory mode = 700
        wide links = yes
        follow symlinks = yes

[Harddisk]
        comment = The harddisk
        path = /media/hdd
        guest ok = Yes
        read only = No
        valid users = root kids
        admin users = root
        force create mode = 0600
        force directory mode = 0700
        wide links = yes
        follow symlinks = yes

Also einmal das Wurzelverzeichnis und einmal das Aufnahme Verzeichnis. Der Unterschied liegt hier nur in der zusätzlichen Gruppe "Kids", für den Benutzer "root" sollte alles gleich sein.

Und nun nochmal zum Unterschied von W7 zu W10: es ist heute nicht mehr erlaubt, einen Benutzer OHNE Passwort zugreifen zu lassen. "root" muss also ein Passwort erhalten! und DAS musst Du dann bei Windows unter den Verbindungsdaten eintragen!

Wenn Du Dich beim Receiver mit ssh "so einfach" anmelden kannst, ist da was falsch.

(aber zugegebenermassen verstehe ich dann nicht, dass Du auf Root Verzeichnis zugreifen dürfen solltest...)

Oldman13

Vielleicht haben die Probleme etwas zu tun mit dem JFS Formatierung, und dass Windows nicht den richtigen Treiber dafür hat.
Ich würde als Test einen USB Stick -FAT 32 formatiert- anschließen und sehen ob dieselbe Probleme dann auch auftreten.

Mam

Zitat von: Oldman13 am Dezember 17, 2019, 07:49:01
Vielleicht haben die Probleme etwas zu tun mit dem JFS Formatierung, und dass Windows nicht den richtigen Treiber dafür hat.
Sicherlich nicht.
Auf dem Receiver läuft SAMBA (wie überall auf den Linux Kisten), dadurch bekommt Windows von dem wirklichen Filesystem nichts zu sehen und braucht somit auch keinen Treiber.


www.cypheros.de