Frickel-Software allüberall … aber TSD auf dem besten Weg!

Begonnen von Moonbase, Mai 08, 2018, 12:37:20

« vorheriges - nächstes »

Moonbase

Hallo Leute,
ich muss mal grade Unmut und Lob loswerden ... so'n büsch'n:

Ich bin ja ursprünglich nur hierher geraten, weil ich eben "einfach mal schnell"  ;D ein paar aufgenommene TV-Videos schneiden wollte. Klar gibt es nicht für jeden denkbaren Fall die "eierlegende Wollmichsau". Aber je tiefer ich in "die Szene" eintauche, desto mehr scheint es mir, dass sich fast die ganze Welt gerne mit mühsamster Frickelei abgibt: Installier mal das, probier mal das, ach nee, die Version geht nicht mit dem, ja, das Programm kann das, aber nicht das andere, da musst du noch ... irgendwie 3 DLLs, 5 Server und die Version von dem installieren ...

Bisher gab es da für mich nur 2 rühmliche Ausnahmen, die diese Probleme RICHTIG anpacken:

  • DVBCut unter Linux (das aber nur SD kann und seit Jahren nicht weiterentwickelt wird), es beherrschte sogar "partial reencoding" perfekt (also framegenauen Cut mit Reencoden der Anschlußbilder)
  • TS-Doctor. Hier gibt es anscheinend ENDLICH mal jemanden, der Transport Streams vorwärts, rückwärts und seitwärts VERSTEHT und GLEICHZEITIG erkannt hat, dass man das für die Produktivanwendung in eine ordentlich funktionierende (und auch noch nett aussehende und BENUTZBARE) Anwendung packen sollte. Das DARF auch belohnt werden, indem der Autor dafür (etwas, im Rahmen) Geld haben möchte. Ich liebe zwar FOSS (Free and Open-Source Software), aber das Leben ist nicht gratis.

TS-Doctor hat nur (für mich) zwei echte Schwachstellen, ohne die es wirklich das EINZIGE (!) und zudem ein HAMMER-Programm sein könnte:

  • Fehlendes partielles Re-Encoding für framegenauen Schnitt. Das wäre es! Punktum! (Und sooo schwierig kann das nicht sein, andere wie etwa DVBCut oder Smart Cutter können das auch.)
  • Extrem wackelig bis unbenutzbar für einen "normalen" Linux-Anwender. Leute, es GIBT auch für Liinux nix vergleichbares, also BITTE weitermachen ... von mir aus mit Wine von WineHQ, das kriegt auch ein Normalo noch installiiert.

So. Danke fürs Zu-lesen. Steinigt mich oder haut mit in die Kerbe "framegenauer Schnitt". Ich denke, dann hätten wir die Killer-Anwendung schlechthin – und all-in-one.

Traxx

#1
Frame genauer Schnitt, das Thema ist so alt wie TSD selbst  ;)
gibt unzählige Threads die immer wieder gestartet wurden in den letzten Jahren.
hier hast die letzte Antwort vom Cypi vom letzten Thread zu dem Thema.
https://cypheros.de/forum_ger2/index.php?topic=3736.msg25553#msg25553
VU+ Solo 4K, Vu+ Duo2, Xtrend ET 10000, Xtrend 7500, TBS-5980 CI

Moonbase

Hmm, danke. Frage mich dann aber, wie die ganzen Open-Source-Leute das dann machen ... da geht's ja anscheinend und kostet auch nix (ffmpeg. avconv, gstreamer, MKVToolNix, DVBcut, VLC, KODI, ...)

Cypheros

Bei Open-Source wird kein Geld verdient aber überall wo Geld im Spiel ist, hat man die Jungs von Dolby, MPEG LA usw. auf dem Schoß mit ihren tausenden von Patenten.

Du scheinst noch recht jung zu sein und wenig Erfahrung mit kommerzieller Software-Entwicklung zu haben. Viele Firmen, die versucht haben für Linux kommerzielle Software zu entwickelt sind damit baden gegangen.

Corel Linux, Borland Kylix, Loki, Desura, etc.

Ich bemühe mich nur aus rein sentimentalen Gründen den TS-Doctor unter Linux am Laufen zu halten. Geld verdiene ich damit nicht. Allein der Support Deiner Anfrage hat mindestens 8 bis 10 Arbeitsstunden gekostet, da sich bei Linux "IMMER" unvorhersehbare Probleme einstellen.

Da ich kein Student bin, der sich mit der Entwicklung des TS-Doctors einfach nur seine Zeit vertreibt, bitte ich um Verständnis, nicht Unmengen von Zeit in das Thema Linux inverstieren zu können, um dann ein oder zwei weitere Lizenzen verkaufen zu können.

Cypheros

Mam

Zitat von: Moonbase am Mai 08, 2018, 12:37:20
(Und sooo schwierig kann das nicht sein, andere wie etwa DVBCut oder Smart Cutter können das auch.)
Bei  H264 (und noch schlimmer bei H265) ist das fast unmöglich, wie man am Smart Cutter (der meistens gnadenlos scheitert inzwischen) recht gut ablesen kann.

Das liegt am Prinzip.
Die komplizierten modernen Codecs arbeiten mit "Leveln", die die grundsätzlichen Eigenschaften festlegen und zusätzlichen optionalen Features. Letztere sind kleinere Addons zum jeweligen Level, sie können von Abspielgeräten auch weggelassen werden.
Für das Reencoden sind sie aber unerlässlich. Damit die neue Stelle wirklich "passt" in das Originalvideo müssen beim Reencoden absolut dieselben Encoder Parameter (und eigentlich auch derselbe Encoder) benutzt werden, wie beim Ausgangsformat. Aber nicht alle dieser Parameter sind aus dem Video wirklich ablesbar und gerade bei den optionalen Features weis niemand, ob sie fürs Bild wirklich gebraucht werden, oder nur ein spezielles Gimmick jenes Encoders sind.
"Smart" Cutter macht an dieser Stelle einfach einen "educated guess" und schätzt die Einstellungen.
Und ohne Updates wird das Schätzen recht schnell zum Danebenliegen, ältere Versionen erzeugen heute bööööse Klötzchenorgien. Nicht, weil sie fehlerbehaftet sind, sondern, weil sie die neuen Features moderner Encoder noch nicht kennen können, da es sie zu der Zeit noch gar nicht gab.
Es ist also ein ewiges Hase und Igel Spiel.

Kein Softwarehersteller, der irgendwie von der Arbeit zu leben gedenkt, kann sich ernsthaft auf dieses Rennen einlassen. Es sei denn, er vermietet seine Software nur noch und führt ein Abomodell ein wie Adobe mit seiner CC Suite oder Microsoft mit Office 365.


www.cypheros.de