Unterschied zwischen m2ts-Ausgabe aus Schnittfenster oder Konverter

Begonnen von Horst Triweg, Februar 02, 2021, 13:49:37

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Horst Triweg

Hallo,

ich habe da mal eine Frage. Ich zeichne Filme mit der Dreambox auf und schneide die in der Regel direkt mit dem TS-Doctor- manchmal ist aber ein framegenauer Schnitt nötig oder ich will die Aufnahme noch zusätzlich bearbeiten (kleine Scherze, wie Dinge hinzufügen, sich selber reinschneiden etc.) Dann benötige ich die Datei in einem Format, dass auch Davinci-Resolve öffnen kann. Mit dem normalen ts-Stream geht das nicht aber das Bluray-Format m2ts funktioniert.
Nun das Komische. Ich mache zunächst einen Rohschnitt mit dem TS-Doctor, wo ich Vor- und Nachlauf schonmal entferne, sowie überflüssige Tonspuren, Videotext, Fülldaten etc. Wenn ich nun den Rohschnitt speichere und die gespeicherte Datei mit dem TS-Format-Konverter in m2ts konvertiere (bzw. ja nur den Container umpacke) dann funktioniert das wie gewünscht. Ich kann aber auch den Rohschnitt statt in ts auch gleich als m2ts speichern, jedoch lässt sich diese Datei dann nicht in Davinci Resolve öffnen.

Was ist denn da der Unterschied bei den Dateien? Es wird doch in beiden Fällen nicht wirklich etwas konvertiert, sondern wie schon erwähnt, nur der Container umgepackt. Auch mit MediaInfo kann ich keine signifikanten Unterschiede feststellen. Die Codecs für Video und Audio sind dieselben und die technischen Details unterscheiden sich auch nicht. Aber irgendeinen Unterschied muss es ja geben, damit eine Datei erkannt wird und eine nicht. 

Cypheros

Der TS Format Converter remuxt die Aufnahme, nur Ton und Bild bleiben übrig, werden aber neu verpackt.
Wenn Du den TS-Doctor direkt m2ts ausgeben lässt, werden alle Pakete 1 zu 1 übernommen und nur mit einem zusätzlichen 4 Byte-Header versehen. Teletext und DVB-Untertitel bleiben erhalten, soweit nicht extra deaktiviert.

Ausserdem ändert der TS Format Converter die PES StreamIDs der AC3-Tonspuren von BD nach FD.

Was davon Davinci stört, kann ich nicht sagen, da wir die Software nicht hier im Hause haben.

Horst Triweg

Vielen Dank für die Antwort. Ich habe auch für die direkte Ausgabe alles rausgeschmissen, bis auf Video und eine Audiospur. Ich hab nun testweise mit dem Remuxxer aus einer direkt ausgegebenen Datei die Audiospur entfernt und mit nur der Videospur wird die Datei erkannt. Dann liegt es wohl am Audio. Ja dann werde ich das in meinem Workflow entsprechend berücksichtigen müssen.

Horst Triweg

Jetzt muss ich doch nochmal nachfragen. Hat sich das bei einem der nach diesem Thread erfolgten Updates geändert und der Konverter ändert diese PES StreamIDs nicht mehr oder bekommen die Pakete vom Konverter jetzt auch diesen 4 Byte Header?

Ich habe nämlich festgestellt, dass die vom Konverter umgewandelten Dateien jetzt auch nicht mehr erkannt werden. Mit älteren TS-Doctor-Versionen funktioniert es aber noch.

Cypheros

#4
Ja, seit März verwendet der TS-Doctor für den Format-Converter nicht mehr den TSMuxer sondern einen eigenen Remuxer, der die Untertitel und Stream-IDs unangetastet lässt. Vermutlich kommt Davinci nicht mit dem AC3-Ton im DVB-Format (Europa) klar und erwartet ihn im ATSC-Format (USA). Versuch mal die Aufnahme mit dem TSMuxer zu remuxen, der sollte die Stream-IDs nach ATSC-Norm anpassen.

Falls das damit funktioniert, kann ich ja mal schauen ob ich so eine optionale Anpassung in den Doc einbauen kann.

Horst Triweg

Ja das scheint der Punkt zu sein. Beim TSMuxer und beim alten Doctor funktioniert alles.

Eine Anpassung im Doc wäre für mich aber nur sinnvoll, wenn ich das bei der direkten Ausgabe der bearbeiteten Datei in m2ts hätte und nicht beim Konverter. Wenn ich erst die Bearbeitung mache und die rohgeschnittene Datei danach in einem zweiten Arbeitsgang umwandele, so wie ich es jetzt habe, dann ist das im Prinzip egal, welches Programm für das Umwandeln nehme und scheinbar betrifft die Problematik ja auch keinen Anderen weiter.  Dann wäre das ja mehr Aufwand als Nutzen.


www.cypheros.de