Audio: welches Format eignet sich am ehesten ?

Begonnen von inDigo Blau, April 08, 2015, 21:06:36

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inDigo Blau

Hallo und guten Abend.

Ich nehme unter anderem mit einer TechniSat-Karte am PC Filme, seit kurzem aber auch wieder Audios auf (Konzerte, Hörspiele).
Früher zu analogen Zeiten habe ich dafür mit einem entsprechenden Audio-Programm direkt vom Receiver WAV-Dateien angelegt,
jetzt gibt mir die Sat-Karte Formate vor: .ts / .mp2 / .ac3 / .aac
... welches Format eignet sich am besten für das Ziel einer möglichst guten Qualität ?
Wenn ich es richtig verstehe, sind das alles destruktive Komprimierer.
Das Audiosignal ist ja bereits "behandelt" ... auch zu analogen Zeiten war es schon auf 15,5 kHz begrenzt.
Ich möchte aber wenigstens erreichen, daß das ankommende Material nicht noch weiter vermindert wird - habe ich da eine Wahl ?

Vielen Dank,
inDigo.

Derrick

ZitatIch möchte aber wenigstens erreichen, daß das ankommende Material nicht noch weiter vermindert wird - habe ich da eine Wahl ?
Dann nimm so auf, wie gesendet wird. Wandeln kann du hinterher immer noch, aber jede Wandlung vermindert im Prinzip die Qualität weiter.

Zitatjetzt gibt mir die Sat-Karte Formate vor: .ts / .mp2 / .ac3 / .aac
Hat mit der Karte nichts zu tun. Gesendet wird immer .ts, was aber nur ein Container ist. mp2, ac3 und aac sind Audiocodecs. Da bestimmt der Sender wie Audio kodiert wird. Eine Wahl hast du also nicht wirklich ;)

Bei mp2 könnte man ev. Wandlung on -the-fly zu mp3 empfehlen (Geht z.B. mit dem DVBViewer GE), weil mp3 im Gegensatz zu mp2 so ziemlich alle Player abspielen können.

Djfe

wenn du absolut keine Verluste willst, nimm FLAC
das ist im Gegensatz zu WAVE wenigstens ordentlich komprimiert und trotzdem noch verlustfrei

dazu die Aufnahme aufnehmen
.ts Datei auf den PC übertragen
(ggf. mit dem TS Doctor fixen)
mit dem TS Demuxer die Streams aus dem Container befreien
danach die .ac3/.mp2 etc. Datei entweder behalten (wurde nur demuxed, ist also dei Qualität des Senders) oder falls deine Player das Format nicht unterstützen nach flac konvertieren (müsste mit Audacity oder FFMPEG gehen, gibt noch viele andere Tools)

die FLAC Datei könnte aber am Ende größer als das Original sein, ist aber verlustfrei

die Anzahl der Player die FLAC unterstützen ist auch recht groß und am PC ist das Abspielen sowieso kein Problem

wie man ac3 mit Audacity öffnet (nimm am besten die aktuelle Audacity version, das Tutorial ist schon älter):
http://audacity.wonderhowto.com/how-to/open-edit-dolby-digital-ac3-audio-with-audacity-359006/
nach seinem letzten Schritt kannst du den Ton noch schneiden und ggf. bearbeiten und danach als flac exportieren. Fertig :)

Derrick

Manche scheinen die Bearbeitung mit weiteren Tools als Beschäftigungstherapie anzusehen.

Zitatwenn du absolut keine Verluste willst, nimm FLAC
das ist im Gegensatz zu WAVE wenigstens ordentlich komprimiert und trotzdem noch verlustfrei

Was soll der Unsinn? Ein bereits mit Verlust komprimiertes Signal verlustfrei in ein anderes Format zu wandeln, ist sinnlos. Es ist nicht nur Zeitverschwendung sondern anscheinend auch noch Platzverschwendung  ;D

Zitatdie FLAC Datei könnte aber am Ende größer als das Original sein, ist aber verlustfrei

inDigo Blau

Guten Abend,

danke Euch für die Antworten.
Ich habe nun gelernt, daß ".ts" selbst auch als Transportstream GESENDET wird ... das hätte ich nicht gedacht, ich war bislang der Ansicht, daß ".ts" eines von möglichen Dateiformaten für die Aufzeichnung wäre, zumal einige Recorder die Wahl bieten zwischen zB. ".mpg" und ".ts".
Ich frug darum vor allem wegen der Voreinstellung in der Software (siehe Anhang).

Ich habe eine TS-Datei direkt nach der Aufnahme in Audacity eingelesen, dort vergrößerte sich das Volumen um den Faktor 4,5 beim Abspeichern als ".wav" !
Ich werde es ausprobieren die aufgenommenen Dateien einmal im TS-Doctor zu öffnen, um, wie empfohlen, eventuell überflüssige Daten auszuschlacken - in der Hoffnung, daß der TS-D auch "weiß" was er tut ;-)

Noch kurz zur Endbehandlung, wie ich sie derzeit handhabe:
vor der Umstellung von Analog auf Digital antwortete mir ein Techniker beim NDR auf die Frage nach der Qualität des Sendesignales, daß es auf 15,5 kHz beschränkt wird. Unabhängig also von der tatsächlichen Empfangsqualität des Receivers kommt in keinem Fall so etwas wie HiFi- oder CD-Qualität bei mir an, nur störungsfrei und klar sollte es schon sein.
Also schneide ich die Audio-Sendungen und speichere sie als OGGs mit Q10 ab - ein guter Kompromiß zwischen Platzverbrauch und Hörqualität.
FLAC benutze ich, um zB. CDs zu archivieren ... da lohnt sich das ... meistens jedenfalls :-)

Danke jedenfalls für jetzt
und mit freundlichen Grüßen,
inDigo.

Derrick

ZitatIch habe eine TS-Datei direkt nach der Aufnahme in Audacity eingelesen, dort vergrößerte sich das Volumen um den Faktor 4,5 beim Abspeichern als ".wav" !
Ich werde es ausprobieren die aufgenommenen Dateien einmal im TS-Doctor zu öffnen, um, wie empfohlen, eventuell überflüssige Daten auszuschlacken - in der Hoffnung, daß der TS-D auch "weiß" was er tut ;-)

..mit wav würde ich den TSD nicht nerven. Da kann auch nichts entschlackt werden ;) Audio dekomprimiert als wav zu speichern, ist noch unsinniger als FLAC, es sei denn, du willst es auf eine normale Audio-CD brennen. Beim abspielen von komprimiertem Audio wird sowieso nach wav gewandelt.

Zitatvor der Umstellung von Analog auf Digital antwortete mir ein Techniker beim NDR auf die Frage nach der Qualität des Sendesignales, daß es auf 15,5 kHz beschränkt wird.

Das hat mit A oder D nicht viel zu tun. Das Signal muss immer bandbegrenzt werden. Bei einer Abtastrate von 48KHz ist die theoretisch höchste Frequenz 24kHz, was aber nie erreicht wird.

ZitatAlso schneide ich die Audio-Sendungen und speichere sie als OGGs mit Q10 ab - ein guter Kompromiß zwischen Platzverbrauch und Hörqualität.

Jeder wie er will. Wenn dein Player es spielt, würde ich gar nichts machen. Schneiden ist immer problematisch, da komprimiertes Audio in Frames, die eine bestimmte Länge haben (32ms?), übertragen wird. Willst man genauer schneiden, müsste man wohl erst wieder über wav gehen  :(

Djfe

wenn er eh mit Audacity neu abspeichert und komprimiert kann er dort auch problemlos schneiden

Transportstream ist ein Container, man kann zwischen einer Menge Containers spielend wechseln, ohne das man die Streams überhaupt anfassen muss.
Die einen speichern als .ts die andern als .mpg, .rec, etc.(was meistens ts ist, nur dass die die Endung umbenannt haben)

zwar wird mit Transportstreams gesendet, aber es ist mehr als ein Sender in fast jedem Transportstream (bis zu 4 glaub ich) und der Receiver pickt sich dann den raus, den er sehen/aufnehmen will


@Derrick ich hab ihm auch nur Flac empfohlen, weil es besser als .wav ist ::)

ansonsten gute Formate zum verlustbehafteten Komprimieren sind: aac und ogg
aac ist der Nachfolger von mp3 und wird deshalb auch mp4 genannt (auch Apple verwendet das Format über iTunes ebenfalls)

demuxen kann aber auch ausreichen, dann hat man den unveränderten Stream mit der gleichen Qualität wie er ausgesendet wurde
nur schneiden kann man dann eventuell nicht so genau ohne reencodieren (bei ac3, wegen den von Derrick genannten Frames)

Derrick

Vielleicht liegt hier ein Missverständnis vor. @inDigo will Audio von DVB aufnehmen. Das ist immer verlustbehaftet komprimiert (Es gibt wohl professionelle Ausnahmen, die aber kein Sender ausstrahlt). Durch Transkodierung mit einem anderen Codec kann die Quali nie besser werden nur schlechter.

Nur wenn sich das gesendete Format nicht mit dem gewünschten Player abspielen lässt, lohnt eine Wandlung. Das habe ich für Mpeg1 LayerII - als mp2 bezeichnet - als Beispiel erwähnt. Noch werden die meisten Radioprogramme als mp2 gesendet. Macht man daraus mp3, können alle es abspielen. Dafür eignet sich der DVBViewer-GE, da man dort gleich in mp3 aufnahmen kann, was einen weiteren Schritt überflüssig macht. Schneiden bleibt ein Problem und geht meist über wav. Für Konzerte und Hörspiele braucht es ja nicht so genau zu sein, oder gibt es die auch mit Werbeunterbrechung? ;)

ps.
Frames gibt es bei den anderen Formaten auch ;)

Cypheros

Eine Umwandlung von MP2 in MP3 ist meistens nicht notwendig, da die meisten MPEG-Decoder, die MP3 (MPEG1,Layer 3) auch MP2(MPEG1, Layer 2) können.


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