Fragen zum DVB Viewer

Begonnen von enterprise11, März 06, 2022, 10:41:53

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enterprise11

Guten Morgen,

ich überlege, mir den DVBviewer zu kaufen, allerdings würde ich ihn nur für Streamcapturing der Öffis (vor allem Arte) nutzen, da mein SAT-Empfang derzeit recht unzuverlässig ist.
Dazu habe ich zwei Fragen:

1.) Ist die Qualität des in Echtzeit aufgezeichneten Streams besser (höhere Datenrate) als die Version, die in der Mediathek zu finden ist?
2.) Gibt es eine Art Timer, die den PC kurz vor der Aufzeichnung hochfährt und nach der Aufzeichnung auch wieder herunter?

Für weiterführende Infos wäre ich euch sehr dankbar.

Schönen Sonntag

Gregor

Mam

Irgendwie bist Du hier im falschen Forum habe ich den Eindruck ?!?!??  8)

Cypheros

1.) Die Qualität der Dateien in der Mediathek ist generell deutlich niedriger, da hier stärker komprimiert wird um die Dateigrößer klein zu halten.
Die höchste Datenrate hast du über Sat.
Viele Kabelprovider reduzieren die Datenrate in ihren Kopfstationen ebenfalls deutlich.

2.) Kenn keine Software, die einen abgeschalteten Rechner zu einer bestimmten Zeit starten kann.

Vielleicht auch mal im DVB-Viewer-Forum nachfragen: https://www.dvbviewer.tv/forum/

enterprise11

Nene, ich fühle mich als 300jähriger Stammkunde des TSDoctors schon im richtigen Forum, weil hier ja auch die kompetenten Menschen sitzen...
Ich habe mich jetzt trotzdem mal im DVB-Forum angemeldet, mal schauen, was die dort wissen.
Danke für Deine Einschätzung zur Qualität der Mediatheken, das sehe ich genau so. Allerdings schwankt die Qualität dort auch ganz erheblich.
Bis ca. Mitte 2021 beispielsweise hatt ein "Tatort" dort eine Dateigröße von ca. 4GB und eine native Auflösung von 1920x1080, das ist jetzt leider wieder auf 1280x720 reduziert. Und insbesondere das Arte-Programm ist eigentlich nur auf dem Handy anschaubar...
Ja, Sat ist die beste Option, habe ich auch, macht nur gerade aus bautechnischen Gründen Probleme.

Vielen Dank für die Antwort

Gregor

Mam

Zitat von: Cypheros am März 06, 2022, 19:21:411.) Die Qualität der Dateien in der Mediathek ist generell deutlich niedriger, da hier stärker komprimiert wird um die Dateigrößer klein zu halten.
Die höchste Datenrate hast du über Sat.
Viele Kabelprovider reduzieren die Datenrate in ihren Kopfstationen ebenfalls deutlich.
Vordergründig mag das zwar plausibel klingen, stimmt aber leider nicht, oh Guru.

Guck Dir die Mediathekfiles mal etwas genauer an, die sind vom ganzen TS Ballast befreit, brauchen deshalb bei gleicher Qualität eine erheblich geringere Bitrate. Sie sind auch nicht stärker komprimiert, nur eben effizienter durch Weglassen der unnötigen Sachen.

Es ist unzulässig, die Bitraten als Kriterium zu nehmen, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht.

(und die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte...)

Was allerdings stimmt ist, das "echte 50Hz" Produktionen in der Mediathek deutlich choppier ( :-) ) sind. Der Endencoder im SAT scheint die Frames mehr zu verschleifen, so dass ein 25Hz Pulldown von SAT noch recht geschmeidig aussieht (Schwenks usw.) wohingegen der selbe Pulldown aus der Medithek stark an Skippy das Buschkänguru erinnernt :-(
Da muss man höllisch aufpassen.  ???

Mam

#5
Zitat von: enterprise11 am März 06, 2022, 19:50:53Bis ca. Mitte 2021 beispielsweise hatt ein "Tatort" dort eine Dateigröße von ca. 4GB und eine native Auflösung von 1920x1080, das ist jetzt leider wieder auf 1280x720 reduziert.
Nöö nöö. der Tatort gestern war wieder 1920x1080 und mit ~3gb (relativ) grösser als im TV (bereinigt)


Die meisten Sachen sind inzwischen 1920x1080, wegen DVB-T Ausstrahlung. Allerdings mit ungewöhnlichen 50Hz.
Nur die Produktionen aus dem Osten sind noch 1280x720. Dorthin hat man die alte Studiotechnik verschenkt :-)))

Cypheros

#6
OK, natürlich kann man mit einer höheren Bitrate trotzdem ein schlechteres Bild haben, wenn man inkompetent ist und schlechte Parameter für den Encoder verwendet oder kein Geld ausgibt, für einen professionellen Encoder.

Ich setzte mal voraus, dass die Jungs bei den öffentlich-rechtlichen einigermaßen kompetent sind. Darum ist davon auszugehen, dass eine geringer Bitrate auch eine geringere Qualität produziert.

Habe darum mal die Serie "SOKO Hamburg (Tod eines Teppichhändlers)" aufgenommen und mit der Aufnahmen aus der Mediathek (maximale Qualität) verglichen.

Falls Mam Zeit und Muße hat, kann ich ihm auch gerne beide Dateien zur Verführung stellen, damit der die Aufnahmen vergleichen und mir das Gegenteil beweisen kann.
Möglicherweise erkennen aber über 60-jährige auch keinen Unterschied. Möglicherweise noch nichtmal zu den SD-Aufnahmen.

Mediathek: 860 MB - SOKO Hamburg-Tod eines Teppichhändlers-0389302641.mp4
Sat: 4,73 GB - SOKO Hamburg (Tod eines Teppichhändlers).ts

Um die Aufnahmen vergleichen zu können wurde die Sat-Aufnahmen mit dem TS-Doctor geschnitten und alle unnötigen Streams entfernt.
Die Mediathek-Aufnahme wurde ins TS-Format konvertiert und das gleiche Bild als PNG gespeichert.

Hier ein Detail-Vergleich mit einem Ausschnitt, wo die Sat-Aufnahme oben und die Mediathk.Aufnahme unten ist:
Du darfst in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Es ist klar zu erkennen, dass die Sat-Aufnahme mehr Details hat und schärfer ist als die deutlich stärker komprimierte Aufnahme aus der Mediathek.


Anbei auch die originalen PNGs.





Mam

Träum weiter  ;D
Deine "Details" ergeben sich nur aus Deinem Grafikprogramm, das beim Upscaling andere Pixel eingefügt hat. Ein richtiger Vergleich kann nur das 1zu1 Bild erlauben und da seh ich keinen Unterschied.


enterprise11

#8
Ja, der vorgestrige Tatort "Propheteus" ist in der Mediathek ca. 2,3GB groß und 1920x1080. Im letzten Jahr waren die Dateien der Mediathek allerdings häufig doppelt so groß bei gleichen Bildabmessungen und ich habe die Qualität als deutlich besser als die SAT-Ausstrahlung gesehen. Z.Z. habe ich große Probleme mit Antennenempfang (sowohl SAT als auch DVB-T), daher greife ich gezwungenermaßen häufig auf die Mediatheken zurück. Deren Qualität ist aber sehr unterschiedlich zu bewerten, vor allm der für mich wichtigste Sender - ARTE - ist da wirklich schlecht. Daher würde mich tatsächlich nochmals die Frage interessieren, ob der mittels DVBviewer mitgeschnittene iptv-Stream besser ist, als das, was später (oder schon vorher) in der Mediathek zu finden ist. Die Jungs (und Mädels) aus dem DVBviewer-Forum haben leider nichts hilfreiches dazu beitragen können. Ich bin auch nicht zu geizig, den DVBviewer zu kaufen, aber wenn er mir bei meinem Problem tatsächlich nichts nützt, würde ich die 20€ nur ungern in den Sand setzen...

Mam

also ich könnte sonne 3fach Aufnahme machen, dann kannste in Ruhe vergleichen.
Aber ich habe keine Stream URLs für ARTE (oder andere) bislang im DVBViewer (bzw Media Player).

Leg ne Sendung fest, ich kann SAT, Kabel und Stream parallel aufnehmen.

(glaub ich, wie gesagt, Streams gibts hier sonst nicht)

Kiraly-Cutter

arte läuft als Stream:
https://artesimulcast.akamaized.net/hls/live/2030993/artelive_de/index.m3u8
Dreambox DM920 UHD 4K
VU+ Duo 4K SE

simonsagt

Also die Screenshots oben, man sieht schon an manchen Stellen mehr Details, aber da muss man suchen. zB Die Haltegriffe, wo fast wie ein Scheibenwischer aussieht. Aber an vielen Stellen sind es praktisch die gleichen Pixel. Man schaue mal in die linke Seite wo bei beiden Bildern das gleiche Schachbrettmuster durchscheint bei dem schwarzen Rand des Bootes. Wär da wirklich ein spürbarer Unterschied, müsste da doch eines von beiden deutlich besser aussehen.

Das ist es halt bei den Encodern, die komprimieren so, dass man es nicht merken soll, inklusive Bewegungsanalyse.

Ich hab mal eine Weile mit x264 rumexperimentiert, und je nach Quellmaterial sind da Unterschiede in Größenordnungen möglich. Also gleiche Qualität von zwei neu codierten Versionen und doppelt oder halb so groß. Bei sowas wie Anime ist es sogar noch krasser. Und mit Ausnutzung variabler Bitrate läßt sich das offline auch noch ganz anders gestalten und ausnutzen, als online/Stream. Auch kann man länger dran rechnen, als Echtzeit.

Und natürlich, nur weil das technisch möglich wäre, heißt das nicht, dass die Kollegen vom ÖR das auch machen ;-)

--

Von wegen Timer, also die Featureliste von dvbviewer sagt folgendes:

Automatisches Hochfahren für Aufnahmen aus Standby oder Ruhemodus

und

Automatisches Beenden des Programmes und Weckfunktion durch das Sleeptimer Plugin

und

Stromsparmodus nach Beenden vom DVBViewer

Windows hat standardmäßig eine Timerfunktion. Die kann man manuell über den Scheduler einstellen oder halt ein Programm macht da einen Eintrag, damit der Rechner hochfährt. Runterfahren geht über das Energiemanagement automatisch. Auch wenn manche Board/Bios Kombis wohl von Ausgeschaltet hochfahren könnten, ich halte Standby für die bessere Wahl (und Deaktivierung von Schnellstart/Hibernation).

Aktuelle Timer kann man mit powercfg /waketimers ansehen.

--

Wurde das denn mittlerweile gelöst? Taugt der dvbviewer für programmierte Streamaufnahmen?

RatchankCutter23

#12
Man sieht die höheren Datenraten bei DVB-C (hab nur das) gegenüber der Mediathek vor allem bei sehr detailreichen Szenen mit feinen Strukturen, wie z.B. Naturaufnahmen mit feinen Gräsern, Wald oder auch Fell und Sand in Nahaufnahmen. Auch ältere Filme mit etwas Rauschen (alte Analogaufnahmen) profitieren deutlich. Voraussetzung ist natürlich, dass der Sender auch hohe Datenraten ausstrahlt. Sehr gut sieht man die Unterschiede z.B. bei ZDF Terra X Naturfilmen.

Hinsichtlich TV-Live-Stream vs. Mediathek glaube ich kaum an essentielle Unterschiede. Da muss in beiden Fällen Bandbreite gespart werden und in HEVC werden TV-Streams ja m.W. noch nicht live angeboten.

Viel wichtiger ist mir aber, dass über Kabel auch 5.1 Audio verfügbar ist, aber weder über Live-Stream noch Mediathek gibts das bisher. Wenn man eine gute Audioanlage hat ist das ein großer Vorteil des Kabels/SAT.

Ich nutzer DVBViewer mit dem Mediaserver (der nimmt bei mir auf). Programmierte Aufnahmen von Live-Streams habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, Kabelaufnahmen funktionieren aber sehr zuverlässig mit Standby-Aufnahme-Standby usw. Wechseln.

simonsagt

Zitat von: RatchankCutter23 am Februar 11, 2023, 15:35:17Man sieht die höheren Datenraten bei DVB-C (hab nur das) gegenüber der Mediathek vor allem bei sehr detailreichen Szenen
Das ist wo theoretisch eine offline Encodierung punkten kann. Im äh ... Live-Stream (dvb-c) gibt es eine fixe Obergrenze und man profitiert nicht davon, wenn die Szene mal kaum Details hat.

Nicht-Live kann man für diese Szenen mehr Rechenleistung/mehr Datenrate zur Verfügung stellen und diese an anderer Stelle sparen.

Allerdings gehe ich davon aus, die jagen das für die Mediathek durch ihren Dumm-Codierer, der dann nichtmal 50Hz richtig kann. Wenn es hoch kommt realisiert der vielleicht einen angepassten Qualitätsfaktor*, aber vermutlich sind das fixe Einstellungen mit analoger Konvertierungs-Mentalität.

*Ich weiß den Namen der Methode grad nicht, aber bei x264 z.B. sagt man Qualität 25 und unter der Haube ist es dann tatsächlich Qualität 20 bis 30, je nach Szene.


www.cypheros.de