Audio-Problem bei DVB-T2 HD (ARD-Sender)

Begonnen von mellerhannes, Januar 05, 2018, 23:54:51

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mellerhannes

Hallo allerseits,

mein erster Beitrag im Forum und natürlich gleich eine Frage bzw. ein Problem.
Zunächst aber möchte ich sagen, dass ich mit dem TSDoctor sehr zufrieden bin und ich ihn nicht mehr missen möchte!

Ich zeichne TV-Sendungen über DVB-T2 HD auf (Aufnahme-Hardware ist dabei ein Raspberry PI 3 mit Libreelec 8.2 und zwei Hauppauge WINTV USB-Tuner (1 x dualHD und 1 x soloHD) mit denen ich die drei verfügbaren Multiplexe der ÖR-Sender empfangen kann. Die Aufnahmen werden fehlerfrei aufgezeichnet. Das folgende Problem tritt aber genauso auf, wenn ich die den USB-Tunern beiliegende aktuelle WinTV-Software von Hauppauge zur Aufnahme nutze.

Der Schnitt der H265-Aufnahmen erfolgt problemlos - soweit aktuell möglich ;-)

Leider gibt es ein Audio-Problem mit den ARD-Sendern (Das Erste, Dritte, arte, One  usw.), die allesamt AAC/LATM nutzen: Die bearbeiteten Videos liefern keinen Ton mehr über Media-Player (Filme&TV und Windows Media Player) unter Windows 10 (1709) sowie unter Odroid C2 mit LibreElec 8.2.2.

Mit der unbearbeiteten Original-Aufnahme wird Audio allerdings über diese Software bzw. Hardware fehlerfrei ausgegeben. Bei einer Sendung über arte habe ich festgestellt, dass der Ton nach dem Schnitt weiter ausgegeben wird, wenn von der Aufnahme maximal bis zu einer Minute des Beginns entfernt wird. Beginnt das bearbeitete Video mehr als eine Minute nach Beginn der Original-Aufnahme, bleibt sie stumm.

Bei den bearbeiteten Dateien ist Audio - unabhängig vom Schnitt - aber z.B. über VLC und auch über einen Samsung UHD-TV, der DVB-T2 HD-kompatibel ist, möglich. Das Problem ist also "nur" auf den windows-eigenen Media-Player und dem Odroid C2 vorhanden. Ausgerechnet Filme&TV nutze ich am PC gerne (weil die Software über den I7 (7.Gen.) die Hardwaredecodierung HEVC nutzt) und der Odroid C2 an TVs und einem Beamer ohne H265-Unterstützung genutzt wird.

Bei den ZDF-Sendern ist das Problem nicht vorhanden


Da bei den unbearbeiteten Aufnahmen kein Audio-Problem vorhanden ist, gehe ich davon aus, dass meine Einstellungen im TSDoctor nicht optimal sind.

Ich habe schon viele Konstellationen unter Korrekturverhalten, Vorschau und Konvertieren getestet - leider erfolglos. Hat jemand eine Lösung für mich?

Cypheros

Der Windows Mediaplayer ist leider einer der schlechtesten Mediaplayer, die es gibt. Da kann man noch nicht einmal die Tonspur oder sonstwas auswählen.

Würde eher den MPC HC (Mediaplayer Classic HomeCinema) empfehlen. Der unterstützt auch Videobescheunigung.

Teilweise hilft es auch bei den Aufnahmen auf andere Tonspuren zu verzichten und nur eine in die Zieldatei zu übernehmen.

ErichV

Zitat von: Cypheros am Januar 07, 2018, 21:14:03
Würde eher den MPC HC (Mediaplayer Classic HomeCinema) empfehlen. Der unterstützt auch Videobescheunigung.

Das ist mein Lieblingsplayer, doch leider hat er den "end of life" Status erreicht.  :(
Deshalb wird man wohl auf Alternativen wie MPC-BE etc. zurückgreifen müssen.
1 x Humax ESD-160S, 1x TechniSat TechniBox S4, 2x TechniSat Skystar USB 2 HD CI, Nvidia Shield TV Media Streaming Player, TS Doctor 4.0.37, DVBViewer Pro 7.2.5.0 mit DVBViewer Media Server 3.2.5.0

Teilnehmer

Nach meiner Kenntnis wird h.265/ts  z.Zt. weder von Filme&TV noch vom WMP unterstützt. Es gibt die hypothetische Möglichkeit, den im Store erhältlichen HEVC Codec zu installieren. Bei vielen Nutzern klappt es damit, aber eine Garantie ist auch damit nicht gegeben. Wenn der Genuss unbedingt am PC stattfinden muss, empfehlen sich VLC- oder auch SMplayer.

mellerhannes

Zitat von: Cypheros am Januar 07, 2018, 21:14:03
Würde eher den MPC HC (Mediaplayer Classic HomeCinema) empfehlen. Der unterstützt auch Videobescheunigung.
Teilweise hilft es auch bei den Aufnahmen auf andere Tonspuren zu verzichten und nur eine in die Zieldatei zu übernehmen.
Ich verwende immer nur eine Tonspur. Das ist im Regelfall die Tonspur, die TSD als erste auflistet. In der Konfiguration des TSD habe ich eingesgtellt, dass alle anderen nicht verwendet werden.
Habe den MPC HC kurz getestet. In der Default-Konfiguration nutzt er die Hardwarebeschleunigung nicht. Das macht hier nur der Filme&TV-Player.


Zitat von: Teilnehmer am Januar 08, 2018, 14:22:02
Nach meiner Kenntnis wird h.265/ts  z.Zt. weder von Filme&TV noch vom WMP unterstützt. Es gibt die hypothetische Möglichkeit, den im Store erhältlichen HEVC Codec zu installieren. Bei vielen Nutzern klappt es damit, aber eine Garantie ist auch damit nicht gegeben. Wenn der Genuss unbedingt am PC stattfinden muss, empfehlen sich VLC- oder auch SMplayer.
Stimmt, habe ich aus dem Store installiert. Vor Win10 V1709 war er auf dem Rechner vorinstalliert. Mit 1709 musste ich ihn nachinstallieren. Der WMP nutzt ihn aber offensichtlich nun nicht mehr, denn er läuft ohne Hardwarebeschleunigung - so wie VLC auch.

Vielleicht sollte ich nochmal mal definieren, woran ich die Hardwarbescheleunigung festmache: Wenn ich über Filme&TV laufen lasse, dann ist die Prozessorlast zwischen 1-2 %. Bei allen anderen Playern beträgt die Prozessorlast i.d.R. knapp über 10 %.

Zitat von: AX98 am Januar 08, 2018, 17:48:37
Es gibt aber auch kostenlose Software für DVB-T2 HD Sticks und diese bietet auch einige Möglichkeiten beim Abspielen.
Primär sehen wir uns alle Aufnahmen am TV oder Beamer an. Am Computer eher selten. Da schon 5 MediaPlayer auf dem Rechner sind, habe ich da keinen weiteren Bedarf.


Vielleicht habe ich in meinem Post zu viel von Playern geschrieben. Um die geht es mir nicht so sehr.  Schwerpunktmäßig schaue ich mit Libreelec auf dem TV und Beamer. Odroid C2 bietet dabei auch Hardwarebeschleunigung für H265. Bei bearbeiteten Aufnahmen der ARD-Sender (incl. arte, Phoenix) ist dann aber der Ton weg. Bei unbearbeiteten spielt er den Ton ab. Ebenso spielt er mit Ton ab, wenn ich Live-TV vom Raspberry auf den Odroid streame.
Das lässt mich vermuten, dass der TSDoctor etwas an der Tonspur verändert, was dazu führt, dass über Libreelec kein Audio mehr verarbeitet werden kann. Kodi gibt als Tonspur dann nur noch "ch" aus und bleibt stumm.
Workaround ist, dass ich diese Aufnahmen durch den XMediaRecode schicke. Bei 2-Kanal-Sendungen geht das recht flott. Aber wenn es 5.1-Sendungen sind und ich das Tonformat erhalten will, nimmt das schone einige Zeit in Anspruch.

Teilnehmer

Das von Dir bemängelte Wiedergabeergebnis wird mit ziemlicher Sicherheit nicht durch den TS-Doc verursacht. Es gibt am Markt einfach zu wenig hardwareimplementierte Medienplayer, die h.265 abspielen. Meistens fehlt der Ton oder das Bild ruckelt. Auf meiner eigenen, sicherlich nicht allumfassenden Odyssee bin ich auf die Receiver von XORO und Technisat gestoßen. Deren Mediaplayer schaffen wenigstens über die USB-Schnittstelle + Festplatte eine passable Wiedergabe.

Djfe

MPC-HC benutzt Hardwarebeschleunigung (basiert auf den LAV Filters, die der Doc auch einsetzt)
und er kriegt das Bild besser hin als VLC (bei Nvidia Grafikkarten werden die TV Helligkeitslevel per default häufig nicht auf PC Level skaliert, sodass das Bild ausgewaschen aussieht)

Was ich mir immer mal geben wollte, ist mpv:
https://mpv.io/

Erfordert aber, dass man per Kommandozeile/Configfiles statt GUI konfiguriert, hab ich gelesen.

Vlt. bringt ja jemand mal ne GUI für den Zweck raus.

robw

Hallo mellerhannes,
ich habe eine ähnlich Ausgangslage. Nicht Libreelec sondern reines tvheadend auf Debian. Auch ich lasse nur die eine (deutsche) Tonspur durch beim Versäubern mit TSD. Ich gebe wieder mit mpv.io (wie schon von Djfe geschrieben) der hat mittlerweile sogar ein GUI, wenn auch nicht wahnsinnig ausgefeilt - aber mir ist das recht! Der VLC kann HEVC nur mit der nightly-build-version 3.0 wiedergeben, der 2.4er kann kein HEVC. Wobei die letzteren nightlies von VLC doch sehr buggy sind! Bei mir funzen die Builds vom September 2017 am besten, danach ist es wieder Schrott geworden.

Mit dem Ton habe ich so auf keinem der Muxe ein Problem, die Filme laufen auf Windows per mpv.io-Player auf einem Samsung-TV per Tizen-Browser und auf dem Android-Tablet per vlc-nightly vom September. Am ressourcenschonendsten ist der MPV-Player: 20% CPU-Laste geegen 40% beim VLC unter windows 10.
Gruß robw

stevie from hamburg

Ja, ja, mit dem Problem der ARD Sendeanstalten habe ich mich auch endlos beschäftigt. Der einzige sicher funktionierende Weg ist für mich, die geschnittenen TS Aufnahmen zu rewrappen. Dazu benutze ich MKVToolNix-gui.exe. Das Programm ist portable (keine Installation). 90 Min Spielfilm Rewrapping dauert mit meiner SSD ca. 20 Sekunden. Aufwand ist also sehr gering.

Kleiner Tipp noch für KODI Nutzer: Standardmäßig sind beim Rewrapping mit MKVToolNix die Untertitel auf Auto. Wenn man die nicht standardmäßig bei der Wiedergabe haben will, im Fenster links unten die Spur anklicken und dann rechts im Fenster bei "Standardspur-Schalter" von "Automatisch festlegen" auf "Nein" klicken. Untertitelspur ist dann bei der Wiedergabe standardmäßig deaktiviert, aber noch über KODI aktivierbar. Ansonsten kann man natürlich die Untertitelspur auch schon im TS Doctor oder auch in MKVToolNix komplett außen vor lassen.

Ich schätze mal, ich habe so ca. 400 Filme von ARD Anstalten auf diesem Weg erfolgreich für mein KODI Film Archiv abspielbar gemacht. So ein Umstieg von SD auf HD ist echt schmutzig ;-)


www.cypheros.de