Format-Konvertierung mit TSDoctor

Begonnen von gnarf, Oktober 22, 2011, 18:01:29

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gnarf

Liebe Gemeinde,
nachdem ich mich damit abgefunden habe, dass ich zunächst eine ts-Datei erstellen muss, um diese dann konvertieren zu können, habe ich dies gerade ausprobiert. Mein erster Versuch war die Konvertierung einer 748 MB großen ts- Datei nach mp4 (tsMuxeR und ffdshow sind installiert). Resultat war eine mp4-Datei mit 730 MB.
Das kann es doch noch nicht gewesen sein? Ich wollte eine (relativ) zukunftssichere und vor allem platzsparende Datei. Ist das jetzt normal oder besteht hier - mal wieder - noch Optimierungsbedarf in den Einstellungen?

Vielen Dank und schönes Wochenende,
gnarf
Topfield SRP-2410

Mam

Zitat von: gnarf am Oktober 22, 2011, 18:01:29
Mein erster Versuch war die Konvertierung einer 748 MB großen ts- Datei nach mp4 (tsMuxeR und ffdshow sind installiert). Resultat war eine mp4-Datei mit 730 MB.
Das kann es doch noch nicht gewesen sein?
Klingt normal  ;D

Ich möchte mal mit einem Gleichnis antworten, stell Dir vor, Du hast eine Flasche mit 1l Wasser.
Die kippst Du nun in eine Badewanne (wobei der Stöpsel natürlich zu ist).
Wieviel Wasser hast Du in der Wanne?
Richtig, 1l  ;D ! (sofern wir davon ausgehen, dass kein Tatterich vorhanden war beim Umschütten)

Nichts anderes tut die Funktion TS-Konverter im TS-Doc, sie füllt um von einem Behälter in den anderen. Daran ändert sich am Inhalt gar nichts. Dass die Größen dabei leicht variieren ist normal, unterschiedliche Behälter belegen für ihre eigene Verwaltung zusätzlichen Platz, der eine mehr, der andere weniger. Die Badewanne nimmt ja auch mehr Platz ein, als die Flasche.

Zitat
Ich wollte eine (relativ) zukunftssichere und vor allem platzsparende Datei. Ist das jetzt normal oder besteht hier - mal wieder - noch Optimierungsbedarf in den Einstellungen?

Also zukunftssicher... gibts nicht. Die derzeit beste Lösung bietet ARRI an, die scannen alles auf speziellen S/W Film (pro Farbe ein Bild) und garantieren bei richtiger Lagerung 700 Jahre Lesbarkeit. Computerdateien liegen deutlich darunter :-)

Platzsparend... ja, da geht was, da geht sogar viel. Allerdings nicht mit dem TS-Doc und nicht ohne Neukodierung (also wahrscheinlich auch Qualitätsverlust). Das ist dann ne ganz andere Baustelle. Grundsätzlich arbeiten diese Programme in zwei verschiedenen Modi, a) Du gibst eine gewünschte Bildqualität vor, die Größe ist dann variabel, oder b) Du gibst eine Zielgröße vor, hierbei ist die Qualität dann variabel (und manchmal grausam).
Die Programme benötigen dann ein oder mehr (meist 2) Durchläufe (Pass), beim ersten wird nur das Eingangsmaterial gesichtet und "gefährliche" Szenen ermittelt (also Szenen, in denen sich viel "tut" im Bild), im zweiten Durchlauf werden diese dann mit höherer Qualität kodiert, die anderen eben schlechter. Das Ganze dauert unter Umständen (und Computer) schon eine gewisse Zeit, bei HD Filmen und hohen Ansprüchen kann schon mal ne Nacht draufgehen.
Aber wie schon erwähnt, das geht nicht mit TS-Doc, der filtert nur, packt um und ändert Container (und das macht er ganz gut)


Cypheros

Jepp, Mam hat recht. Der TS-Kontainer hat einen anderen Overhead (Datenballast) als MP4. MP4 ist für mobile Geräte (Handy, Pad, Pot, etc.) konzpiert und verwendet für die Formatierung minimalen Platzbedarf. TS ist dagegen für hohe Datensicherheit ausgelegt und liefert im Format viele redundante Daten wie ständige Timer-Infos um auch bei Verlust einiger Frames das Bild und den Ton sysnchron zu halten.

Mit anderen Worten, wo ein TS kurz ruckelt und zuckt, da bleibt ein MP4 stehen oder wird garnicht erst abgespielt. Dafür ist ein TS eben um ein paar Prozent größer.

Was die Zukunftssicherheit angeht so würde ich die Datei im Originalformat speichern denn Konvertieren kann man später immer noch. TS-Dateien werden heutzutage von vielen Geräten wiedergegeben wie TVs, Bluray-Player und Mediaboxen. Wenn die akuraten Timerdaten eines TS erstmal durch Konvertierung nach MP4 oder was anderes verloren gegangen sind, dann kann man sie nicht mehr zurückholen.

Mam

Na ich meinte mehr, dass die Kodierung des Inhalts viel mehr Einfluss auf die Gesamtgrösse hat, als der Overhead des Containers. Mit TS<>MP4 oder MKV kann man ein paar Mb sparen, mehr nicht.

Wenn ich allerdings richtig umkodiere, kann ich schon extreme Ersparnisse haben. Z.B. gestern habe ich abend ein 4:13 Clip gedreht, so aus der Kamera kamen dabei 1,40Gb (AHVC, 1080p25) MOV. Nach Handbrake mit meinen normalen Einstellungen (Q25) blieben davon 31Mb (X264, 720p25) MKV übrig. Das sind mal eben das 44fache an Platzersparnis (das Ergebnis sah sogar besser aus, da das Flimmern durch hohe ISO Werte weg war).

Ich meine, Gnarf geht es mehr um den gesamt Platz, oder nicht?

gnarf

Vielen Dank für eure Antworten. Bevor ich jetzt hier darauf antworte, möchte ich nur kurz feststellen, dass ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt weiter nichts bin als ein - auf diesem Gebiet - ziemlich unbedarfter aber interessierter Laie, welcher die derzeit noch rar gesäten TV-Höhepunkte für die - wie ich fürchte - nahe Zukunft konservieren möchte, in der wir dann wahrscheinlich nur noch Sch**** vorgesetzt bekommen werden.
Deshalb habe ich soeben einen Crash-Kurs unter dem Motto "Was kann mein TS Doctor?", Kapitel 1 "TS Format Converter" durchgeführt. ALI Digital, Neues ALI Digital, Bluray Disk und AVCHD Disk scheinen mir nicht zielführend zu sein, da sie entweder leere Verzeichnisse hinterlassen haben oder aber Dateiformate, deren tieferer - jedoch sicher vorhandener - Sinn sich mir derzeit  leider nicht erschließen konnte. Bleiben also mkv, mp4 und m2ts:
1. mkv - läuft, 730 MB statt 748 MB ... ist in Ordnung.
2. mp4 - läuft mit VLC und SMPlayer, Windows Media Player gibt immerhin Standbilder wieder, ebenfalls 730 MB ... nicht so ganz in Ordnung.
3. m2ts - läuft, 771 MB statt 748 MB ... in Ordnung, jedoch nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Es scheint mir also tatsächlich die beste Wahl zu sein, beim ts-Format zu bleiben und auf die Zukunft - zumindest in diesem Punkt - zu vertrauen. Bis dahin werde ich also weiterhin DVDs kaufen. Selbst brennen ist mir zu unsicher und bei den gegenwärtigen Speicherpreisen auch nicht mehr wirklich erforderlich.
Damit kann ich leben, denn der TS Doctor kann zumindest schon mal alles abschneiden, was hinten, vorne, oben und unten zu viel ist und in ein taugliches Format packen. Wenn er jetzt noch punktgenau schneiden könnte ... aber das kommt mit Sicherheit auch noch.

Vielen Dank und schönen Sonntag noch,
gnarf
Topfield SRP-2410

ttf203

Zitat von: Mam am Oktober 23, 2011, 09:09:07
Na ich meinte mehr, dass die Kodierung des Inhalts viel mehr Einfluss auf die Gesamtgrösse hat, als der Overhead des Containers. Mit TS<>MP4 oder MKV kann man ein paar Mb sparen, mehr nicht.

Wenn ich allerdings richtig umkodiere, kann ich schon extreme Ersparnisse haben. Z.B. gestern habe ich abend ein 4:13 Clip gedreht, so aus der Kamera kamen dabei 1,40Gb (AHVC, 1080p25) MOV. Nach Handbrake mit meinen normalen Einstellungen (Q25) blieben davon 31Mb (X264, 720p25) MKV übrig. Das sind mal eben das 44fache an Platzersparnis (das Ergebnis sah sogar besser aus, da das Flimmern durch hohe ISO Werte weg war).

Ich meine, Gnarf geht es mehr um den gesamt Platz, oder nicht?

Nach Handbrake mit meinen normalen Einstellungen (Q25) blieben davon 31Mb (X264, 720p25) MKV übrig

was hast Du denn da genau eingestellt? Und viel wichtiger, laufen die Dateien nach dem Schneiden mit TS Doctor und dem Konvertieren noch synchron im Ton?

Mam

Zitat von: ttf203 am Januar 07, 2012, 16:01:09
was hast Du denn da genau eingestellt? Und viel wichtiger, laufen die Dateien nach dem Schneiden mit TS Doctor und dem Konvertieren noch synchron im Ton?

Einstellungen alle auf "Default", Abweichungen bei:
"Constant Quality" auf 25
"Framerate" auf 25
Picturesize 1280x720 (statt 1980x1088)

Ja, der Ton war synchron (der Ton aus der Kamera ist eh doofes PCM/Mono, da kann man nix asynchrones raus machen, da keine Komprimierung vorliegt).

Das "Tonproblem" kann ja nur bei kompriemierten, oder fehlerhaften Tonpaketen entstehen. Im ersten Falle ist der Schnitt nicht sauber (das addiert sich pro Schnittpunkt auf), im zweiten Fall fehlt ein ganzes Paket und wird nicht durch "Stille" ersetzt.
Auch beliebt ist eine fehlerhafte NTSC<>PAL Umsetzung, das Bild wird schneller (25fps statt 24fps) abgespielt, der Ton nicht. Am Ende des Filmes liegen sie dann fast eine Minute auseinander...


www.cypheros.de