Genauigkeit der Schnittpunkte

Begonnen von steeleyespan, März 22, 2022, 15:57:58

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steeleyespan

Hallo zusammen,
neuerdings lässt öfter die Genauigkeit der Schnittpunkte zu wünschen übrig. Meistens bleibt beim Ende ein unerwünschter Frame übrig.
Da ich nicht weiß, ob es an meinem Rechner liegt, meine Frage: was braucht ihr, um dem Problem auf den Grund zu gehen?
Ich habe eine 3min lange Beispieldatei, die natürlich nicht zu den erlaubten Dateitypen passt.

Viele Grüße
Dieter

alyana

Zitat von: steeleyespan am März 22, 2022, 15:57:58neuerdings lässt öfter die Genauigkeit der Schnittpunkte zu wünschen übrig. Meistens bleibt beim Ende ein unerwünschter Frame übrig.
Da ich nicht weiß, ob es an meinem Rechner liegt, meine Frage: was braucht ihr, um dem Problem auf den Grund zu gehen?

Diese Frage würde ich gerne pushen... wer von euch Lieben erfährt auch dieses seltsame, nervige Problem, dass sich die Schnittpunkte im Vorschaufenster nicht mehr so genau wie früher einfach und exakt positionieren lassen? Bitte melden ;)

Hallo liebe Mit-Mitschnittbegeisterten,
ich hatte mich lange geweigert, ein gut funktionierendes, bezahltes Programm, nochmal zu bezahlen. Daher habe ich jetzt nur die Vergleichsmöglichkeit zwischen TS-Doc1 (letztes Update) und TS-Doc3 (letztes Update). Aber immerhin...
Ich kann die Information beitragen, dass das Positionieren des gewünschten Schnittpunkts früher (ich weiß, Datum wäre schöner) so ablief: Im Schnittvorschaufenster am Mausrad drehen und das große Vorschaufenster springt bei jedem Mausradraster ein Bild vor bzw. zurück.
Einzig die Schnittvorschaubildchen musste man damals über R-Klick-Menü "Erneuere Bilder" manuell aktualisieren.
Nun erlebe ich objektiv und nicht gefühlt, dass bei Mausradraste bzw. analog dazu bei Anklicken der Tasten "+1F"/"-1F" bei SD-Aufnahmen (z.B. Kabel1) ich im Schnitt 6x Klicken muss, bis das Vorschaubild auf den nächsten Frame springt. Bei HD-Aufnahmen (z.B. ZDF HD) braucht es im Schnitt 30 Klicks bis zum nächsten Wechsel des Vorschaubildes. Allein die Zeitanzeige (in beiden Versionen) springt bei jedem Klick um 00:00:00:020 Einheiten weiter. Intern sind dann allerdings schon etliche Frames weitergespult, die man dann auch nicht durch R-Klick-Menü in den Vorschaubildchen der Schnittliste korrekt anzeigen lassen kann.
Das Schneiden von Aufnahmen ist somit mittlerweile zu einem sehr zeitaufwendigen, ineffizienten und nervtötenden Verfahren mutiert.

Allerdings! Nach Neuinstallation der TS-Doc-Version 1, deren Lizenz ich ja noch hatte, schnell mal reinstalliert und verglichen: Das Verhalten tritt dort genauso auf. Also könnte man doch den Rückschluss ziehen, dass es nicht an TS-Doc selbst liegt.

Aber an was dann? Liegt's an meiner Hardware, liegt's an Win10, an einer Verschwörung der Sender zur Eindämmung der digitalen Mitschnitte oder gar am Vollmond. Ein Mysterium *Akte-X-Musik*...

Deshalb wäre es, auch im Sinne meiner Vorrednerin/meines Vorredners, denke ich, schön, wenn wir einen Hinweis bekämen, ob dieses Phänomen auch bei euch auftritt, oder überhaupt nicht und wir ein Einzelfall sind (lustig nebenbei, sorry, ich weiß aber ich kann nicht anders, verzeiht: ist das zweifache Auftreten eines Einzelfalls dann ein Zweifelsfall?).
Ernsthaft wieder, zwecks Eingrenzung des Problems und idealerweise Abschaffung desselben.
Also Leute, wer hat eine Idee  ;) ?

Liebe Grüße,
Alyana

Alyanas Arbeitstier:
CPU:          AMD Ryzen 5 2600 (Pinnacle Ridge, PiR-B2)
              3400 MHz (34.00x100.0) @ 3574 MHz (35.75x100.0)
Motherboard:  ASUS ROG STRIX B450-F GAMING
BIOS:          4602, 08/17/2021
Chipset:      AMD B450 (Low-Power Promontory PROM26.A)
Memory:        16384 MBytes @ 1599 MHz, 20-23-23-52
              - 8192 MB PC25600 DDR4 SDRAM - Crucial Technology BL8G32C16U4B.8FE
              - 8192 MB PC25600 DDR4 SDRAM - Crucial Technology BL8G32C16U4B.8FE
Graphics:      Sapphire RX 590 Nitro+
              AMD Radeon RX 590, 8192 MB GDDR5 SDRAM
Drive:        Samsung SSD 860 EVO 500GB, 488.4 GB, Serial ATA 6Gb/s @ 6Gb/s
Drive:        TOSHIBA HDWD110, 976.8 GB, Serial ATA 6Gb/s @ 6Gb/s
Drive:        SAMSUNG HD501LJ, 488.4 GB, Serial ATA 3Gb/s
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Drive:        TOSHIBA MQ04UBB400, 3907.0 GB, Serial ATA 3Gb/s @ 3Gb/s <-> USB
Drive:        Optiarc DVD RW AD-7201S, DVD+R DL
Drive:        MSFT XVDD, Disk drive
Sound:        ATI/AMD Bermuda/Ellesmere - High Definition Audio Controller
Sound:        AMD Zen - HD Audio Controller
Network:      Intel I211AT Copper (Pearsonville) Network Adapter
OS:            Microsoft Windows 10 Professional (x64) Build 19044.1620 (21H2)




Mam

Zitat von: alyana am April 07, 2022, 15:10:18Diese Frage würde ich gerne pushen... wer von euch Lieben erfährt auch dieses seltsame, nervige Problem, dass sich die Schnittpunkte im Vorschaufenster nicht mehr so genau wie früher einfach und exakt positionieren lassen? Bitte melden ;)
Das hat im Wesentlichen nix mit dem Doc zu tun, sondern mit der Sparwut der Sendeanstalten.
Prinzipbedingt kann man einen Schnitt nur dort "schmerzlos" setzen, wo ein neues Vollbild beginnt (grob gesprochen "ein I-Frame"). Von da an, bis zum nächsten I-Frame werden nur die Änderungen zum letzten Teilbild übertragen. Wenn man "irgendwo" wild schneidet, gibts halt die beliebten (nee, eher nich!) "Klötzchen".
Und wenn die Sender diese I-Frames immer sparsamer einbauen, dann wird damit der Job des Docs immer schwieriger.
Besonders problematisch ist es, wenn sich wenig Bildinhalt ändert (z.B. die beliebten Abspänne, wo nur ein wenig Schrift alle paar Sekunden wechselt).
Diese Woche hatte ich hier sogar das Extrem: der erste neue I-Frame kam 2min (MINUTEN!!!) nach dem Start!

Dagegen hilft Dir keine noch so tolle Hardware (wobei die von Dir da aufgezählten Teile doch eher in die Liga "nicht so toll" bis "gar nicht toll" gehören, aber egal).

Wenn Du unbedingt völlig genau schneiden willst, musst Du auf "normale" Schnittsoftware wie Adobe-Premiere oder ähnliche ausweichen. Die gönnen sich die Muße, den Film völlig zu dekodieren und Dir die Einzelbilder zu präsentieren. Am Ende wird dann alles (was Du nicht rausgeschnitten hast) neu encodiert und gespeichert.
Aber da reden wir dann nicht über "ein paar Minuten",sondern über "mehrere Stunden" bis "komm Montag mal wieder und guck, wie weit ich bin"
 8)

alyana

#3
Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort, Mam  :)
Hab's mir ja fast gedacht, dass die Änderung seitens der Sender gekommen ist aber nun haben wir Gewissheit.
Dann werde ich halt meinen kleinen Asperger an die Kandarre nehmen müssen und versuchen, obschon meines offenkundig minderwertigen bis hin ungeeigneten aber nichtsdestotrotz bislang für mich einzig bezahlbaren Equipments, das schmerzhafte Gefühl der Unvollkommenheit akzeptieren zu lernen.  ;)

Botti

Zitat von: Mam am April 07, 2022, 16:51:57Wenn Du unbedingt völlig genau schneiden willst, musst Du auf "normale" Schnittsoftware wie Adobe-Premiere oder ähnliche ausweichen. Die gönnen sich die Muße, den Film völlig zu dekodieren und Dir die Einzelbilder zu präsentieren. Am Ende wird dann alles (was Du nicht rausgeschnitten hast) neu encodiert und gespeichert.
Aber da reden wir dann nicht über "ein paar Minuten",sondern über "mehrere Stunden" bis "komm Montag mal wieder und guck, wie weit ich bin"
 8)
Ich weiß jetzt nicht, ob Adobe Premiere das auch kann, aber es gibt Software, die nur an den Schnittpunkten neu rendert und nicht das ganze Video neu encodiert.
'Smart Rendering' ist das Stichwort. Ich hatte mal (ganz früher) eine Version von TMPGEnc von Pegasys - die konnte das.
Mittlerweile ist deren Produktpalette ziemlich aufgebläht.
https://tmpgenc.pegasys-inc.com/en/product/tmsr6.html

Mam

Zitat von: Botti am April 09, 2022, 11:46:20ch weiß jetzt nicht, ob Adobe Premiere das auch kann, aber es gibt Software, die nur an den Schnittpunkten neu rendert und nicht das ganze Video neu encodiert.
'Smart Rendering' ist das Stichwort. Ich hatte mal (ganz früher) eine Version von TMPGEnc von Pegasys - die konnte das.
Ja, den Mist kenne ich. Kann man nur ganz weit wegwerfen!
Warum? Klar, das "encodiert nur die Schnittpunkte neu", die Frage ist aber: WIE?
Es VERSUCHT die Original Encoder Einstellungen einigermassen zu erraten und zu erhalten, das ist aber unmöglich, weil diese im Video nicht vermerkt werden. Und beim Raten kommen dann schon mal komische Fehleinschätzungen vor, die Abspielprogramme verwirren und aus dem Takt bringen können.
Nee, danke, geprüft und für schlecht befunden... große Kurve drumrum!


Botti

Zitat von: Mam am April 09, 2022, 14:52:40Nee, danke, geprüft und für schlecht befunden... große Kurve drumrum!
Ich brauch's schlicht nicht (mehr). Innerhalb einer Aufnahme (Film) schneiden kommt eh nur bei den Privaten vor und die meide ich weitestgehend (eigentlich komplett).
Bei den Öffis wird eh nur am Anfang und am Ende geschnitten. Dafür tut's der TS-Doctor.

ruegi

Hallo,
das Thema des Threads ist wohl ein Dauerthema, und wie Mam ausführte, hängt es auch am vorliegenden Stream. Bei mir liegt das Problem meist am Cut-In zu Begin des Films, Schnitte zwischenduch sind OK, und auch der Cut-Out am Ende eines Films ist nur extrem selten zu spät.
(Schnitte zwischendurch sind fast nur bei SD-Filmen (720p) nötig. Sie kommen von frei empfangbaren privaten Sendern, da gibt es bei mir so gut wie nie Probleme).

Diese Probleme müssen nicht nur Schuld der Sendeanstalten sein.

An meinem VDR hängen DVB-T, eine Sat-Karte und eine Sat-IP Anschluss. Über alle 3 Wege mache ich Aufnahmen, deren Qualitäten doch recht unterschiedlich sind.
Meine DVB-T Aufnahmen (nur frei empfangbare Sender) sind meist (außer bei Schnee oder Gewitter) recht gut, die Aufnahmen über Sat-IP sind dagegen bisweilen recht bescheiden. Vor allem dort fehlen zum Teil gerade die I-Frames, auf die es beim Schnitt mit dem Doctor so ankommt. (Ursache: Streaming über Ethernet)

Da ich mit dem Doctor ganz zufrieden bin, schneide ich weiter mit ihm, kontrolliere aber anschließend die erzeugten TS-Files.
Wenn nicht OK, schneide ich mit AviDemux nach. Das geht fix und ohne sichtbaren Qualitäsverlust (Copy-Mode).
Interessanterweise findet AviDemux jetzt I-Frames am Anfang, an denen lustig geschnitten werden kann. (Hat da der Doctor geheilt?).

(Der Vollständigkeit halber: Anschließend transcodiere ich meine TS-Files mit ffmpeg nach HEVC, und damit ist es fertig.
Andere Wege wie z.B. Tmpgenc (schafft keine Untertitel) oder Handbrake (bekam ich nicht gezämt) habe ich verworfen.)

Das Ende vom Lied:
- großes Lob für den Doctor
- wenn er besser wird (z.B. Smart Rendering (aber das beißt sich vermutlich mit Untertiteln..)) freut's mich

Grüße
rügi
- VDR 2.4 unter Ubuntu 22.04.02 LTS
(1 x DVB-T, 4 x Sat (DigitalDevices Sine S2), 4 x Sat-IP (DD Octopus Net)
- Win 11 Pro auf Board Asus X570 mit CPU AMD Ryzen 7 3700X, Ram 32 GB und Grafik Nvida RTX 2060 Super zum Schneiden & Transcodieren

Botti

Zitat von: ruegi am Juni 13, 2022, 10:54:08nur bei SD-Filmen (720p)
Nur zur Klarstellung: 720p ist HD (genauer: "HD ready") und nicht SD.
720 ist die vertikale Auflösung und p heißt "progressive" für die Vollbildübertragung (im Gegensatz zu i für interlaced).
Was Du meinst, ist 720x576 Pixel Auflösung (720 horizontal und 576 vertikal) - kann man auch als 576p bezeichnen (bei Vollbildern). Das ist dann SD.

Gibt's auch einigermaßen verständlich auf Wikipedia: HDTV und 720p.

/Ende Klugsch....

ruegi

Danke Botti, für die Klarstellung.
Du hast völlig Recht.

Aber die Sache mit dem ungenauen Schnitt (bei mir bei Full HD am Anfang) wird leider dadurch nicht besser.
Aber wir können uns ja helfen. ;D
- VDR 2.4 unter Ubuntu 22.04.02 LTS
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onkel_joerg

Noch lustiger wird es dann bei HD über DVBT2 (H265)
Ich schneide die Aufnahmen von ZDF,Ard, Arte usw erstmal grob vor (-1Minute - +1Minute), um sie danach exakt am I-Frame schneiden zu können.
Bei der Original-Aufnahme-Sofort-Schnitt kam schon mal locker ein bis zu 1.5 Sekunden Versatz raus  :o
Ich bin da technisch nicht so bewandert, und helfe mir halt so.
Kann sein, dass ich auch irgendeine Einstellung falsch habe.
Vu+ Ultimo 4K (14TB Toshiba)
Coolstream Neo Twin Kabel (1TB Samsung)
Synology Diskstation 216play 2*6TB + 6TB WD MyBook
Laptop: Win 11 Home 64Bit, i7-11800H @2.30 GHz , 16 GB RAM

Mam

Zitat von: onkel_joerg am Juli 06, 2022, 13:41:59Ich schneide die Aufnahmen von ZDF,Ard, Arte usw erstmal grob vor (-1Minute - +1Minute), um sie danach exakt am I-Frame schneiden zu können.

Das ist genau die richtige Vorgehensweise und auch so ziemlich das Einzige, was verlässlich funktioniert.
Beim Grobschnitt scheint der Doc ein paar Timer / Frames oder was weis ich zu korrigieren, so dass man beim zweiten Versuch sich deutlich besser an die richtigen Stellen ranpirschen kann.

Es steht zu befürchten, dass beim Erscheinen von neueren Kompressionverfahren das Verhalten immer schlimmer werden wird.  :'(


www.cypheros.de