Schneiden von SD-Streams mit Übergang von 16:9 auf 4:3 Letterbox

Begonnen von Cauchy, November 30, 2012, 09:36:20

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Cauchy

Folgende Situation: Aufgenommen wurde der Schluss eines SD-Films, der 16:9 gesendet wurde, anschließend 16:9 anamorph. Ich schneide den ersten und letzten Teil heraus, das Ergebnis ist gemäß Mediainfo 4:3. Beim Schneiden erfolgt zuerst ein Hinweis auf Formatwechsel und der Abfrage, ob man nach Werbung suchen möchte. Beantwortet man dies mit nein, dann wird der geschnittene Film mit fehlerhaften Längendaten angezeigt. Bei "ja" ist zunächst alles ok.

Danach spiele ich den Film mit dem WD TV Media Player ab. Das geht auch. Dann versuche ich den schnellen Vorlauf/Rücklauf. Dies klappt nicht. Der Player startet den Film wieder am Anfang. Dieses Problem tritt nicht auf, wenn ich den geschnittenen TS-Stream anschließend lade und in M2TS umwandele. Es tritt auch nicht bei der Software DVR STUDIO auf. Der Receiver ist ein Dyon Raptor. Ich denke, der Fehler liegt in der Software und nicht im vom Receiver erzeugten Stream, sonst hätte DVR STUDIO auch ein Problem damit haben müssen.

Ich möchte gerne wissen, ob andere Anwender das Problem auch haben und ob es einen Workaround gibt.

Cypheros

#1
Welche Version vom TS-Doctor setzt Du ein?
Der TS-Doctor wird ja ständig aktualisiert und verbessert.

Ich glaube nicht, dass der TS-Doctor einen fehlerhaften Stream erzeugt, sonst wäre das Abspielen am WD-TV gar nicht möglich. Ausserdem lässt sich die Aufnahme am PC mit Sicherheit problemlos vor und zurück spulen.
Die WD-Mediaplayer sind etwas zickig bei bestimmten Formaten wenn es um das Spulen geht. Wenn Du unter Einstellungen/Korrekturverhalten bei Timer Korrektur "Immer patchen" aktivierst und die Aufnahme durch den TS-Doctor schickst, stützt die WDTV auch nicht mehr beim Spulen ab. Hab es gerade eben mit meiner WDTV Live HD getestet.



ErichV

Ich habe auch manchmal Probleme beim Spulen von *.ts Dateien, das liegt jedoch nicht am TS-Doctor, sondern am etwas zickigen Containerformat bzw. an der mangelhaften Umsetzung des WDTV Media Players.
Das Vorspulen klappt meistens ohne Probleme, beim Zurückspulen sieht die Sache aber anders aus: Hier kam es schon ein paar Mal zu Asynchronitäten zwischen Ton und Bild bzw. landete man plötzlich im Menü der jeweiligen Inhaltsquelle oder das Gerät hängte sich total auf und musste vom Strom genommen werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Videos größtenteils per WLAN über das Netzwerk streame. Die Timer Korrektur steht bei mir auf "immer patchen", diese Einstellung ist auf alle Fälle empfehlenswert hinsichtlich der Wiedergabe von *.ts Dateien.
Obwohl ich meine Aufnahmen alle im herkömmlichen *.ts Format auf Festplatten archiviere, ist es bestimmt ratsam, von den "Schätzen" zusätzlich eine *.m2ts oder *.mkv Datei anzulegen und diese dann separat zu sichern (z.B. auf einer anderen Festplatte oder Blu-Ray Disk). Mit diesen Formaten kommt der WDTV Media Player besser zurecht, von der Spulgeschwindigkeit gibt es jedoch keinen Unterschied (über 8x bin ich noch nicht hinausgekokmmen).
1 x Humax ESD-160S, 1x TechniSat TechniBox S4, 2x TechniSat Skystar USB 2 HD CI, Nvidia Shield TV Media Streaming Player, TS Doctor 4.1.2, DVBViewer Pro 7.3.0.0 mit DVBViewer Media Server 3.3.0.0

Cauchy

#3
Danke für die Antworten. Ich habe den WD TV LIVE letztes Jahr als Nachfolgegerät zum WD TV 1 gekauft und muss sagen: dieses Gerät ist eine Mimose. Abstürze ohne Ende. Z. B. darf man die USB-Festplatte nicht eher einstecken bevor das Gerät hochgefahren ist. Das war eindeutig ein Fehlkauf. Das mit dem Vorspulen trat in der Vergangenheit auch bei Filmen auf, die ich gerendert hatte. Meistens war es ein Anzeichen, dass etwas mit dem Filmformat nicht stimmte. Die Abspielprogramme auf dem Windows PC sind da fehlertoleranter.

Zurück zum Thema: ich muß nun sagen, daß der Film bereits in der Urfassung von der Receiver-Aufnahme die Macke hat, d. h. Vorspulen ist nicht möglich. Alle Achtung: DVR-Studio beseitigt anscheinend den Fehler. TS Doctor (Vers. 1.2.52) hat keinen Fehler gefunden. Meine Meinung ist immer noch, es hat damit zu tun, dass auf dem Film sowohl anamorphes 16:9 wie auch Standard 16:9 vorhanden sind.

Cypheros

#4
Neeee, das hat nix mit dem Seitenverhältnis zu tun. Der TS-Doctor hat vollkommen Recht, die Datei hat keinen Fehler, der repariert werden muss. Wenn die Timer einer TS-Datei nicht bei 0 anfangen ist das kein Fehler sondern vollkommen normal.

DVR-Studio ist im Gegensatz zum TS-Doctor ein reiner Remuxer. Ton und Bild werden immer gedemuxt und dann wieder gemuxt. Die Timer starten dadurch immer bei 0. Genau das Gleich passiert wenn über den TS-Doctor die Datei in ein anderes Kontainer-Format wie M2TS oder MKV konvertiert wird.

Probier mal unter Korrekturverhalten die Einstellung "Timer immer patchen", dann fängt die Datei auch bei 0 an und verhält sich genauso wie die Datei, die aus dem DVR-Studio kommt.

Alle Achtung: Der TS-Doctor kann das auch.  ;D




Cauchy

Da ich neue Emails am Telefon signalisiert bekomme, konnte ich mich trotz der späten Stunde nicht enthalten - und habe es mit deiner empfohlenen Einstellung nochmals ausprobiert. ich hätte mich besser schlafen gelegt, denn das Ergebnis ist unverändert. Die Einstellung, die ich vorgenommen habe, zeigt der angehängte Screenshot.

Cypheros

Wie gesagt habe ich die WDTV Live hier auch stehen und kenne die Macken der kleinen grauen Box. Wenn ich dafür sorge, dass die Timer auf 0 gepatcht werden, dann ist auch ein Spulen möglich. Egal ob SD, HD oder 16/9.

Kannst Du mal das Log posten vom Durchlauf bei dem die Timer gepatched wurden? Vielleicht hat die Aufnahme ja noch andere Besonderheiten, die man nur dem Log entnehmen kann. Das Log erzeugt der TS-Doctor für jede Datei automatisch und es hat den gleichen Namen wie die neu erzeugte Datei nur mit der Endung .log.

Cauchy

Bitteschön.

Bei der Komplexität der ganzen Angelegenheit erwarte ich nicht unbedingt eine Lösung. Es sind ja sehr viele Komponenten daran beteiligt. Zum einen die Sender, der Kabelnetzbetreiber, der Receiver, TS Doctor und dann noch der WD Media Player. Vielleicht kann ich damit leben, dass ich in einem solchen Fall (anamorphes Format) einfach M2TS-Format recodiere. Den Qualitätsverlust kann man wohl verschmerzen. Diese "defekten" TS-Dateien möchte ich ungern archivieren. Mit Magix Video Deluxe konnte ich übrigens eine DVD mit Smart Rendering erzeugen. Es scheint also primär das Machwerk von Western Digital zu sein, was damit nicht zurechtkommt. Ich werde noch ein bißchen experimentieren, insbesondere bei 16:9 und 4:3 in einem Stream.

Cypheros

Das Patchen der Timer war bei diesem Durchlauf nicht aktiviert:

So bei Dir:
Cut in  at PCR: 00:00:30.400 (17:35:53.203)
Cut out at PCR: 00:49:23.640 (18:24:46.443)
First packet  : 0002279E
Last packet   : 00B8672C

Starting at paket 0002279E PCR: 00:00:30.170 (17:35:52.973)


So sollte es aussehen, wenn die Timer gepatcht werden:
Cut in  at PCR: 00:00:00.760 (25:17:45.253)
Cut out at PCR: 00:00:46.560 (25:18:31.053)
First packet  : 0000059C
Last packet   : 0001A500
Patching timer PCR/PTS/DTS/ESCR with offset 01:12:58.521

Starting at paket 0000059C PCR: 00:00:00.703 (25:17:45.196)


Es fehlt die Zeile:
Patching timer PCR/PTS/DTS/ESCR with offset 01:12:58.521

Ausserdem solltest Du Teletext und DVB-Untertitel löschen, da die wenigsten Mediaplayer damit klar kommen.

Nebenbei gesagt kommt es bei der Konvertierung in M2TS nicht zu Qualitätsverlusten, da ja nur das Kontainer-Format geändert wird (zumindest wenn Du den TS-Doctor benutzt). Aber das weisst Du ja bestimmt, da Du Dich offenbar gut mit allen nur erdenklichen Video-Tools auskennst.

Cauchy

Nun hat's geklappt. Es scheint aber so zu sein, dass die Einstellung mit dem Timer erst beim nächsten Programmstart zum Tragen kommt. Deshalb hat es heute nacht zunächst nicht geklappt (Mir fehlt allerdings noch das Verständnis, was es genau mit dem Timer auf sich hat.).

Ich habe allerdings schon eine ganze Reihe von Videobearbeitungsprogrammen und -hilfsprogrammen ausprobiert, da ich ja auch selber filme. Aber ich bin da eher heuristisch vorgegangen. Z. B. steht im Handbuch, daß man sich beim Schnitt von HD-Material an den I-Frames orientieren soll. Das habe ich bei AVIDEMUX mit MP4(H.264) auch nach langen Mühen herausgefunden. Und noch etwas: beim Cut-Out muß man nicht auf I-Frames achten, wenn man den Teil hinter dem Schnitt nicht weiterverwenden möchte (im Handbuch steht's anders). Ich wußte zwar, daß der M2TS-Container einen internen MPEG2-Transportstream hat aber deine Aussage zur verlustfreien Umstellung von TS nach M2TS war mir dennoch nicht bekannt. Aber da ich ja erst anfange PVR zu nutzen, kannte ich TS noch gar nicht. Bei den meisten Videobearbeitungen, z. B. MAGIX VDL, gibt es kaum etwas zur Theorie und die Kamerahersteller machen sich auch nicht die Mühe. So bleibt einem nichts anders als sich durch Foren oder sehr technische Anleitungen (AVIDEMUX), die sehr viel voraussetzen, durchzugraben.

Vielen Dank für deine Hilfe und ein schönes Wochenende!

Derrick

Prima dass es läuft, aber das topic ist falsch bzw. irreführend.

ZitatFolgende Situation: Aufgenommen wurde der Schluss eines SD-Films, der 16:9 gesendet wurde, anschließend 16:9 anamorph. Ich schneide den ersten und letzten Teil heraus, das Ergebnis ist gemäß Mediainfo 4:3.
Bei SD ist 16:9 immer anamorph. Was hier als in 16:9 gesendet  bezeichnet wird, kann dann nur Letterbox mit schwarzen balken sein. Das ist aber 4:3 ;)


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